Urlaubsfotoalbum

von Städtetouren, Rundreisen & Kreuzfahrten

Harz

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Am Morgen um kurz nach 9.00 Uhr sind wir in der Touristinformation im Rathaus von Wernigerode um uns die Harzcard für 4 Tage zu kaufen. Diese kostet 59,-€ pro Person und ermöglicht den freien Eintritt zu etwa 100 Sehenswürdigkeiten und auch die Fahrt mit der Brockenbahn ist im Preis enthalten. Ich werde nie verstehen, wie das Einstellungskriterium für Angestellte in Touristinformationen ausgelegt ist, bzw. warum ich immer an die wortkargen und schlecht gefrühstückten gerate. Da könnte ich jetzt glatt noch bissel ausholen, lasse das aber den ich will ja was zum Harz schreiben.  Kann aber empfehlen die Harzcard bei einem der Partner und nicht in der Touristinformation in Wernigerode zu kaufen.
Unser erster Weg führte uns zum Miniaturenpark, welcher leider erst Mitte April öffnet und noch gänzlich ohne Miniaturen war. Dann fuhren wir mit der Schlossbahn (kleiner Fallstrick: es gibt 2 Unternehmen und die Harzcard gilt für die blau/gelben und orangefarbenen Züge nicht für die Gelben) hinauf zum Schloss und besichtigten dieses. Leider war das Wetter nicht das Beste, sodass der ansonsten sicher sehr schöne Blick auf Wernigerode im Nebel unterging. Wieder zurück im Ort fuhren wir in Richtung Rübeland und besichtigten, nach einer Stärkung mit einer Original Kukki’s Erbsensuppe aus der Gulaschkanone, die Baumannshöhle. Diese ist eine von zwei hier nebeneinanderliegenden Tropfsteinhöhlen, in der das Fotografieren und Filmen leider untersagt ist. Nach der knapp einstündigen Führung fuhren wir zur Rappbode-Talsperre und stürzten uns an Drahtseilen gesichert an der Staumauer vorbei in die Tiefe. Die Megazipline ist etwa einen Kilometer lang und man legt die 120 Höhenmeter mit einer Geschwindigkeit von bis zu 85km pro Stunde zurück. Der Spaß ist also schnell wieder vorbei und kostet aktuell 39,-€ ist aber wirklich sehr empfehlenswert. Dann ging es zurück nach Wernigerode, wo man wie jeden Abend die Qual der Wahl des Restaurants hat.

Der Wetterbericht sagt es ist Brockentag, denn auf dem Brocken gibt es im Jahr über 300 nebelige Tage und der ist für heute nun mal nicht vorhergesagt. Am Bahnhof in Wernigerode stehen mehrere Dampfloks verschiedener Baureihen und unser Zug fährt kurz vor 9 pünktlich mit Volldampf, aber gemächlich los um in gut anderthalb Stunden den Gipfel des 1125m hohen Brockens zu erreichen. In den Waggons ist um diese Zeit noch nicht viel los und auch am Wegesrand sieht man nur wenige Wanderer auf dem teilweise parallel verlaufenden Wanderweg hinauf. Oben angekommen laufen wir eine Runde über das Plateau, besichtigen das Brockenhaus. In dieser Ausstellung erfährt man Wissenswertes über bekannte Besucher des Brockens aus vergangenen Tagen, über die Nutzung des Brockens in DDR Zeiten und die geologischen und klimatischen Zusammenhänge dieses Mikroklimas. Anschließend fahren mit dem Fahrstuhl in die obere Etage des Brockenhotels, um den Aus- und Überblick zu vergrößern. Es ist nicht nebelig aber ein Schleier umgibt die umliegenden Hügel und die Fernsicht ist etwas begrenzt. Zurück geht’s zum Bahnhof wo jetzt deutlich mehr Wanderer, Biker und Zugreisende sich in Fotoposition begeben um den einfahrenden Dampfzug abzulichten. Auf der anschließenden Rückfahrt sind die Waggons gut gefüllt und auch am Wegesrand sieht man recht viele Wanderer und Mountainbiker. Gegen 15:00 sind wir wieder in Wernigerode und machen uns auf den Weg ins nahe gelegene Blankenburg, wo wir die Burg und Festung Regenstein besichtigen. Sie liegt etwas außerhalb auf einem Felssporn in knapp 300m Höhe und Teile der in den Sandstein gehauenen Anlagen und Räume sind noch gut zu erkennen.

Sonntagmorgen die Sonne lacht und wir machen uns auf nach Thale der Stadt mit dem markanten Tal, den zwei Schwebebahnen und den Sagen und Mythen um die sich zu beiden Seiten erhebenden Berge. Mit dem Sessellift geht es vom Bodetal aus zuerst auf die Rosstrappe, wo Brunhilde auf der Flucht vor Bodo der gewaltige Riesensprung geglückt sein soll und der Abdruck des Pferdes noch heute zu sehen ist. Zumindest hat man nach einem kurzen und holprigen Spaziergang einen schönen Blick hinunter ins sich tief in den Berg gespülte Bodetal und auf den gegenüberliegenden Berg, auf dessen Gipfel der Hexentanzplatz auf seine Besucher wartet. Dies ist auch unser nächstes Ziel also talwärts wieder mit dem Sessellift und nach einem kurzen Spaziergang entlang der Bode und einer kleinen Rast geht es mit der Glaskabinenbahn hinauf zum Hexentanzplatz.Hier oben findet man neben Teufel, Kobalt und Hexe auch eine Bobbahn. Nach einer rasanten Fahrt mit dieser geht es in den kleinen Tierpark nebenan und anschließend mit der Bahn wieder hinab in die Tiefe. Auf dem Rückweg nach Wernigerode machen wir einen Stopp in Blankenburg und besichtigen das Kloster Michaelstein mit seinem Kreuzgang und Kräutergarten und besuchen die sehenswerte Musikinstrumenteausstellung in den Klosterräumen, wo das Fotografieren jedoch untersagt ist.

Unser letzter Tag im Harz führt uns nach Goslar in Niedersachsen. Nach einem Bummel durch den alten Stadtkern mit seinen Türmchen und Gassen mit Fachwerkfassaden. Der Marktplatz wirkt dabei fast nüchtern, da hier ein großer Teil der Gebäude mit Schiefer verkleidet ist. Wir besichtigen die Kaiserpfalz, einen repräsentativen Saalbau, welcher nach den letzten Restaurierungen mit seinen Malereien eine Brücke zwischen Deutschem Reich und dem Kaisertum schlägt. Leider ist das Fotografieren hier untersagt und so bleiben die Eindrücke nicht bildhaft. Wir setzen unseren Ausflug im Stadtteil Rammelsberg fort, wo das gleichnamige Museum und Besucherbergwerk im ersten Moment mit schierer Größe beeindruckt. Die Anlagen vom Förderturm über die Erzaufbereitung bis zu den Gebäuden am Eingangsbereich bilden ein imposantes Gebilde mit Holzverkleidung. Neben verschiedenen Museumsbereichen werden verschiedene Führungen angeboten. Vom Altbergbau, über modernere Abbautechniken bis hin zur Beförderung, Aufarbeitung und Trennung kann man sich hier in die Welt des Bergbaus entführen lassen. Die Anlage am Rammelsberg zählt zum Weltkulturerbe und ist sehenswert.  Auf dem Rückweg nach Wernigerode machen wir noch einen kleinen Halt in Bad Harzburg und fahren mit der Seilbahn auf den Burgberg, von welchem man einen schönen Blick auf den Brocken und über Bad Harzburg hat. Man sieht hier oben sehr gut wir die Erhebungen des Harzer Berglandes in die Norddeutsche flache Unendlichkeit verlaufen.

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